GayNow-Artikel: Welt-Aids-Tag

Am 1. Dezember ist internationaler Welt-Aids-Tag, an diesem Tag wird auf das immer noch wichtige Thema HIV/Aids aufmerksam gemacht. Zwar ist die Thematik in den Köpfen vieler nicht besonders präsent, dabei hat HIV/Aids nichts an seiner Aktualität verloren. Die Zahl der Neu-Diagnosen ebenso wie die schwierige Situation der Infizierten hat sich nicht verbessert. In Deutschland sterben 2 Menschen am Tag an den Folgen der Immunschwäche. Laut der Deutschen Aids-Hilfe (DAH) stagnieren die Zahlen der HIV-Neuinfektionen weiterhin auf hohem Niveau. Allerdings ist gerade in Berlin ein deutlicher Anstieg der Neuinfektionen bei MSM (Männer die Sex mit Männern haben) zu verzeichnen. Von 2007 bis 2008 liegt die Steigerung bei 7% in dieser Gruppe. Das Robert-Koch-Institut sieht hierfür die steigende Verbreitung der Syphilis in Berlin als Hauptursache. In Berlin stieg die Anzahl der gemeldeten Syphilis-Fälle im gleichen Zeitraum um 46%. Syphilis, ebenso wie weitere sexuell übertragbare Krankheiten, verstärkt das Risiko einer HIV-Übertragung enorm.

Um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen wird es viele Veranstaltungen und Aktionen, anlässlich dieses speziellen Tages geben. Beispielsweise veranstaltet die Berliner Aids-Hilfe eine Gala unter dem Titel „Künstler gegen Aids“. Auf der Benefizgala wird auf die Thematik aufmerksam gemacht und verschiedene Künstler_innen , die sich in diesem Bereich engagieren, präsentieren hier ihre Arbeit. Die Initiatoren des Welt-Aids-Tages rufen dazu auf, Solidarität zu zeigen, und selber Aktionen zu starten oder mitzumachen. Die Message lautet: Jede_r kann sich beteiligen, über konkrete Aktionen, Spenden oder über eine Solidaritätsbekundung als Botschafter_in auf der deutschen Homepage des Welt-Aids-Tages. Hier kann man einen Kommentar abgeben und ein Bild dazu hochzuladen. Mehr als 9000 Menschen haben dies bereits getan. Des weiteren wird am 28. November eine Rote-Schleifen-Aktion veranstaltet, bei dem ehrenamtliche Engagierte Schleifen verteilen und dabei Spenden sammeln. Möglichkeiten der Zivilcourage gibt es also viele.

Der Welt-Aids-Tag wurde 1988 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen ins Leben gerufen und durchgeführt. Ziel war ein Aufruf an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Solidarität mit den HIV/Aids-Kranken zu zeigen, sowie stärker gegen die HIV-Pandemie vorzugehen. Inzwischen organisiert die UNAIDS (Joint United Nations Programme on HIV/AIDS) den Welt-Aids-Tag, der jedes Jahr am 1. Dezember stattfindet. Das internationale Welt-Aids-Tag-Motto lautet für 2005-2010 „Stop Aids – keep the promise“, dies ist eine Erinnerung an die UN-Sondersitzung 2001, bei dem die Staats- und Regierungschefs das Versprechen gegeben haben, vehementer gegen HIV/Aids zu kämpfen. Die deutschen Initiatoren des Welt-Aids-Tages, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche Aids-Hilfe (DAH) und die Deutsche AIDS-Stiftung (DAS), haben das Motto in
„Gemeinsam gegen Aids: Wir übernehmen Verantwortung – für uns selbst und andere“ übersetzt. Damit soll darauf hingewiesen werden, dass das Thema nicht nur für Politiker_innen und Interessensvertreter_innen wichtig ist, sondern alle etwas angeht. Ihre Aussage ist, dass der Kampf gegen HIV/Aids nicht ohne Zivilcourage gewonnen werden kann.

Wer mehr zu dem Thema wissen möchte oder wer selbst aktiv werden möchte, findet hier sinnvolle Links zum weiterlesen:

http://www.gib-aids-keine-chance.de/
http://www.berlin-aidshilfe.de/aktuell/rote-schleifen-fuer-berlin.html
http://www.weltaidstag.eu/
http://www.weltaidstag.info/