Romeo & Julius am 12. Juli: Velvet Rage

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Hallo Jungs, hallo Leute!

50 Jahre Stonewall in New York – das ist so lange her, dass selbst ich nicht einmal die theoretische Chance habe, mich daran zu erinnern. In New York fand gerade der World Pride zum 50. Jahrestag der Aufstände statt, die damals eine große Emanzipationswelle von LGBTQ auslösten.

Auch wenn der Pride in Berlin CSD heißt, so wird doch auch bei uns seit einigen Jahren verstärkt vom Pride Month oder der Pride Week gesprochen. Pride = Stolz. Doch worauf soll man denn stolz sein? Bi, schwul oder trans* zu sein – dafür oder dagegen kann man doch eh nix machen. Man ist es oder eben nicht. Das stimmt, klar, aber trotzdem muss ich mir an dieser Stelle selbst widersprechen. Denn ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Stolz zu sein ist ein Gefühl. Ein Gefühl, das Ausdruck einer gewissen Stärke, eines Selbstbewusstseins ist. Und tatsächlich sind – das könnt ihr euch sicher vorstellen – nicht alle lesbischen, schwulen oder bisexuellen Menschen stolz auf ihre sexuelle Orientierung. Ganz im Gegenteil – immer noch schämen sich sehr viele dafür und trauen sich nicht, sich zu outen – in bestimmten Kreisen nicht oder generell. Scham ist quasi das Gegenstück zu Stolz und immer auch eng mit Angst verbunden. Angst vor Zurückweisung etwa, nicht dazuzugehören, gemobbt zu werden, Gewalt zu erfahren.

Alle Menschen kennen diese Gefühle: Stolz, Scham, Angst und viele mehr. Aber nur Menschen, die nicht heterosexuell sind, kennen diese Gefühle aufgrund ihrer romantischen und/oder sexuellen Vorlieben. Und das setzt emotional viel in Gang und stellt diese Menschen – also uns – vor besondere Herausforderungen. Genau darum soll es an diesem Freitag gehen: Um das Besondere in der Entwicklung der Persönlichkeit von schwulen und bisexuellen Jungen und Männern. Ein sehr psychologisches Thema, aber ich verspreche allen, die sich darauf einlassen, einen Erkenntnisgewinn! Das ist doch fast besser als kostenlose Getränke 😛

Ich kann euch noch etwas versprechen! Nach so viel spannendem Input startet es sich um so entspannter ins Wocheende ^^

Los geht es wie immer am Freitag um 20 Uhr – im Mann-O-Meter!

Liebe Grüße
Stefan

PS Was ist Velvet Rage?

Jungschwuppen Mittwochsclub am 23. September: Neuro-Linguistisch Programmiert

Einen wunderschönen guten Morgen, Mittag, Abend, meine Lieben!

Ich hoffe ihr habt nach letzten Freitag alle schön eure Romeo-Profile aufgepeppt (und nicht nach dem ein oder anderen unserer Auszüge sofort auf „Account löschen“ geklickt). Wir hatten gestern nochmal genau dieses Thema. Wie gestaltet man denn nun sein Profil so, dass es auch wirklich ansprechend ist. Da haben wir eine Seite gefunden, auf der der ein oder andere Tipp ist (mal reinschauen, mein heutiger Linktipp). Was mich total verblüfft hat: Attraktivität hat anscheinend ziemlich viel mit Symmetrie zu tun, ein symmetrisches Gesicht wirkt auf uns attraktiver. Und jetzt der Kniff: Beim Dating-Profil ein Bild mit nur der einen Gesichtshälfte hochladen, die andere würde man sich dann nämlich denken. Und zwar symmetrisch. Ergo attraktiver.

Ich dachte mir sofort, was für ein riesengroßer Beschiss – das ist doch genau mein Ding! Hier muss ich weiter recherchieren. Und dabei bin ich beim sogenannten NLP (Neuro-linguistisches Programmieren) angekommen. Gleich vorab, ich hab natürlich erstmal meine erst beste Psychologie-Studenten konsultiert, ihrer Meinung nach ist das Ganze wissenschaftlich nicht wirklich fundiert. Aber nach zwei Schuljahren Pädagogik & Psychologie ist die Grenze zwischen Mensch und Pawlowscher Hund fließend. NLP ist quasi das Klassische Konditionieren bei einer Person. Gut, vielleicht belohnt man nicht mit einem Leckerli (okay, bei mir könnte das vielleicht sogar klappen..), sondern verknüpft positive Emotionen. Könnt ihr euch noch am CSD erinnern? Unsere DJane hat öfters das Frankie Goes to Hollywood Relax Sample von La Royale & Yesco eingespielt. Zumindest mir geht es so, wenn ich den jetzt höre, will ich einfach los tanzen und fühle mich wieder wie auf dem CSD Wagen!

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Was hat das ganze jetzt mit unseren Romeo Profil zu tun? Herzlich wenig wahrscheinlich. Außer ihr könnt jetzt in eurem Profiltext/-Bildern entsprechende Anker aufrufen, die schon gesetzt worden sind. Hier schließt sich aber der Kreis zu Freitag: Lieber rufe ich doch einen positiven, als einen negativen Anker auf; heißt, lieber mal was positiv Assoziiertes aufrufen. You know? Noch kurz mein Fahrplan für einen etwaigen neuen Partner: 1. Ihn verwöhnen und immer wenn ich ihm etwas gutes tue, ihn an einer bestimmten Stelle kitzeln (Anker setzen) und 2. Wenn ich ne Tafel Schokolade vom Späti nebenan möchte, ihn wieder an der Stelle kitzeln (Anker aufrufen) und mir den Gang nach nebenan sparen. Ja, ja, das ist genial, ich weiß..

Lasst uns darüber quatschen. Wann? Morgen, den 23.09. Um wie viel Uhr? Um 18 Uhr. Wo? Wie gewohnt im Mann-O-Meter.

P. S.: Kurz daran erinnert, der Workshop „schwule Gesundheit“ wurde auf den 10. Oktober verschoben.

das coming out unter dem tannenbaum ist nicht immer zu empfehlen

beim betrachten der statistiken dieses blogs fällt ins auge, dass gehäuft der beitrag „liebe eltern, ich bin schwul!“ aufgerufen wird. da man nicht davon ausgehen kann, dass im winter mehr menschen ihr coming out haben als im sommer, muss man eher damit rechnen, dass das coming out unter dem weihnachtsbaum angedacht oder geplant wird. nach dem motto: „ich habe da noch ein geschenk (wahlweise: eine überraschung) für euch: ich bin übrigens schwul.“.

familienfeste sind natürlich eine gute gelegenheit, sich über veränderungen oder aufgeschobenes auszutauschen. und eine überraschung mag das coming out unter dem tannenbaum allemal in den meisten familien sein. nur ob es als geschenk an alle verstanden wird, das ist schwer im vorfeld zu klären. ja, das fest der liebe verstärkt manche emotionalen und melancholischen stimmungen. ja, darum könnte auch die bereitschaft bei etlichen zunehmen, sich jetzt endlich zu outen. aber dies will gut überlegt sein.

ich möchte hier niemandem angst machen oder die entscheidung, sich an weihnachten zu outen, ausreden. zwei dinge möchte ich jedoch zu bedenken geben.

  1. weihnachten herrscht in vielen familien der ausnahmezustand. viele sind im vorfeld gestresst, kommen seit längerer endlich einmal ein wenig zur ruhe. wenn die ruhe eintritt geht dies nicht selten mit eher negativen gefühlen einher, da sich das bemerkbar macht, was man die ganze zeit beiseite geschoben hat. zu so einem zeitpunkt dann noch das neue lebenskonzept und die sexuelle orientierung des nächsten verwandten verarbeiten, das kann überfordern und zu unangemessenen reaktionen führen.
  2. derjenige, der sich outet, ist oft auch nicht vollkommen frei von weihnachtlichen erwartungen. die emotionale stimmung zu diesem fest, lässt die erwartungen aneinander anwachsen. menschen erhoffen sich, dass an weihnachten alles ein wenig harmonischer zu geht. untersuchungen widersprechen dem, es nimmt eher der erwartungsdruck zu, wie sich schon beim thema weihnachtsgeschenke zeigt. entspanntere, emotional nicht so aufgeladene momente, eignen sich vielleicht besser, um ein für einen selber sehr wichtiges gespräch mit der familie zu führen. sie erhöhen die chance auf eine gelassenere reaktion.

wer aber seine familie so weit einschätzen kann, dass sie gerade an weihnachten zusammenrückt und raum für schwierigere gespräche gibt, und wer einfach nicht mehr abwarten möchte, sich den anderen zu erklären, für den kann weihnachten auch genau der richtige zeitpunkt sein, sich zu outen.

nur ihr könnt am besten bestimmen, wann ihr euren eltern sagt, dass ihr schwul seid. die obigen zeilen sollen einfach nur eine kleine entscheidungshilfe sein, wenn ihr diesen blog mit der frage zum coming out kurz vor weihnachten aufruft.

ich wünsche euch einfach ein schönes fest,

christof

fragen zum schwul-sein

das interessante an blogger-software ist ja, dass man in der statistik auch sehen kann mit welchen fragen menschen den blog finden. in den letzten tagen waren darunter drei interessante fragen, auf die ich kurz eingehen möchte:

  1. wie funktionieren schwule?
  2. lieben schwule männer überhaupt?
  3. wie wird ein junge schwul?

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