Der Waldschlösschen-Appell

Das klingt zwar ganz putzig: „Waldschlösschen-Appell“, aber es ist bitterernst.

Die Rechte von Nicht-Heterosexuellen stehen im Moment auch in Deutschland ganz oben auf der Liste der Lieblingstalkshowthemen. Klar, es tut sich viel. Das Bundesverfassungsgericht treibt die Politik von Angie & Co. vor sich her und die Gesellschaft ist heute, wenn man Meinungsumfragen Glauben schenken darf, sehr viel toleranter (reicht es, tolerant zu sein???) als gemeinhin besonders von konservativen Politiker_innen und Talkshowgästen angenommen.

Aber: Wo die Entwicklung sehr stark in eine Richtung tendiert, da bekommen einige gut gesittete Mitmenschen Angst, ihre im Trockenen geglaubten Schäfchen müssten nun ihren Stall mit den Schäfchen Anderer teilen. Und diesen zum Teil sehr hässlichen Trend bekommen wir immer wieder zu sehen. Und das im Öffentlich-Rechtlichen!

Deshalb also der Waldschlösschen-Appell, in dem sich zuerst eine Reihe von Journalist_innen und Medienleuten gegen die Diskriminierung und Stigmatisierung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Trans* in den Medien wenden. Und das Beste daran: Wem die ständige Wiederholung vermeintlicher Argumente („Homosexuelle können keine Kinder kriegen“ – HÄH???; „Homosexualität ist ansteckend“ – HÄH???; usw.) auf den Nerv geht, wer schon immer gehofft hat, dass irgendein_e couragierte Talkshowmoderator_in derart diskrimierende und menschenverachtende Äußerungen brüsk zurückweisen und die/den Absender_in rausschmeißen würde, der kann jetzt zumindest ein fettes Achtungszeichen setzen – mit einer virtuellen Unterschrift bloß!

Hier geht’s zum Aufruf: www.der-appell.de

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Wenn Andersein normal wird, kann jede_r anders sein, ohne unnormal zu sein. Auch so eine Art Lebensort Vielfalt!

Ach ja, Waldschlösschen

die jugendgruppe romeo & julius 20plus am 14.05.10: Themenabend: Das Bild der Schwulen in den Medien

„klaus wowereit, guido westerwelle oder volker beck sind beispiele wie sehr schwule fest in unserer gesellschaft integriert sind und akzeptiert werden.“

diese und ähnliche aussagen kommen immer häufiger in den medien, was ja an sich auch nicht schlecht ist. bloß wird hierbei oft ein falsches bild von schwulen dargestellt. wer in die zeitungen oder in die nachrichtenmagazine schaut, bekommt schnell den eindruck, schwule seien alle erfolgreich in der karriere, gut verdienend, sehen gut aus und haben überhaupt kein problem  in der mehrheitsgesellschaft. das dieses bild nicht so ganz der realität entspricht, davon kann so ziemlich jeder schwule selbst eine geschichte erzählen.

inwiefern wir mit diesen medienbildern umgehen müssen und eventuell auch darunter leiden, darüber wollen wir diesen abend in netter runde zusammen quatschen.

jugendliche und internet

die bundeszentrale für gesundheitliche aufklärung (bzga) hat vor kurzem ein heft ihrer reihe „forum sexualaufklärung und familienplanung“ unter das motto „medien“ gestellt. darin finden sich diverse artikel zur frage wie kinder und jugendliche mit dem internet und überhaupt mit den medien umgehen. dies geschieht unter dem blickwinkel der sexualaufklärung und der sexualpädagogik.

denn das internet bietet zum beispiel einen leichten zugang zu pornografischem material. eltern, aber auch pädagogInnen sind immer wieder erstaunt, wie dezidiert sich kinder und jugendliche in diesem bereich auskennen. noch häufiger wissen sie überhaupt nicht, was junge menschen überhaupt kennen. so stellt sich an die sexualpädagogik die frage, wie eine medienkompetenz gefördert werden kann, die einen sinnvollen umgang mit pornografischem material und anderen informationen im internet darstellt.

das heft kann als pdf-datei hier heruntergeladen werden: http://www.forum.sexualaufklaerung.de/AktuelleAusgabeForum.php?mid=4 . es regt einen längst fälligen diskurs an.