Jungschwuppen Mittwochsclub am 15.2.

Hey Leute,

ähm, es ist Montag und es gibt eine Einladung für Mittwoch? Ja, denn manchmal sind wir auch von der überpünktlichen Sorte! Ich habe am Dienstag keine Zeit, um mich traditionell auf den letzten Drücker um die Einladung zu kümmern, denn alt wie ich bin, habe ich ein Patenkind (!), das Geburtstag hat. Am Mittwoch bin ich wieder am Start. Dazu aber gleich mehr.

Denn bevor ich jetzt zu sehr aus dem Nähkästchen plaudere, möchte ich mal die Frage in den Raum werfen, ob und wie und unter welchen Umständen schwule und bisexuelle, ach, alle möglichen queeren Menschen denn mit dem immer mal wieder aufkommenden Wunsch nach Kindern umgehen. Denn anders als bei cis-heterosexuellen Menschen, wo Schwangerschaft häufig einfach so passieren kann (keine Ahnung, wie das geht), gibt es für viele queere Personen ein paar Hürden. Unter gewissen Umständen können diese Hürden sogar dem Kindeswohl zuträglich sein, denn wenn sich queere Menschen zusammentun, um eine Familie egal welcher Art mit Nachwuchs zu gründen, dann passiert das meistens sehr wohl überlegt. Gut für die Kinder, die dann mit größerer Wahrscheinlichkeit in einigermaßen geordnete Verhältnisse hineinwachsen können.

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Wie sieht es bei euch aus? Was haltet ihr von der Idee, irgendwann mal Eltern zu sein und eure Vorstellungen von der Welt an einen noch jüngeren Menschen weiterzugeben? Und das, obwohl der sich ab einem bestimmten Zeitpunkt (ich sage nur Pubertät!) dagegen wehren wird? Welches Modell von Familie würdet ihr bevorzugen? Oder wollt ihr euch lieber ganz auf den Beruf, die Fernreisen und den Goldfisch konzentrieren? Lebensmodelle gibt es viele, und für manche müssen wir uns ganz bewusst entscheiden…

Wobei manchmal auch die Entscheidungen im Kleinen sehr schwierig sein können. Heiße Schokolade oder Matscha? Himbeer Cassis oder Leitungswasser? Probiert aus, womit ihr euch am besten fühlt (was die Getränke angeht): Am Mittwoch, ab 18 Uhr, im Mann-O-Meter!

Rollt lieb grüßend das Lastenrad mit Kindersitz rein
Stefan

Romeo & Julius am 29.04.2022: Menschenkette

Hallo zusammen!

wir alle sind irgendwie verbunden mit anderen Menschen. Sie haben uns in der Vergangenheit geprägt oder werden uns noch in der Zukunft prägen. Was könnte das schöner darstellen, als eine Papiermenschenkette? Als Referenz für alle, die sich darunter nix vorstellen können, hier eine Einführung in das Thema: https://www.youtube.com/watch?v=dz3wNaMrx6Y. Im Prinzip schneiden wir geschickt gefaltetes Papier so, dass wir mehrmals dieselbe Form erhalten, verkettet zueinander (schaut euch das Video an!).
Wir werden die Papiermenschenkette natürlich auch bemalen. Und zwar eben mit den Menschen, die uns geprägt haben. Oder die wir uns vielleicht noch prägen werden. Oder beides gemischt. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Mir fällt zum Beispiel eine tolle Kindergärtnerin ein, mit der ich immer über Schildkröten reden konnte (die bekommt natürlich eine Schildkröte irgendwo aufgemalt). Und an alle Singles: Vielleicht habt ihr ja Vorstellungen, wie euer zukünftiger Boyfriend ausschauen könnte. Oder ihr plant einen Auslandsaufenthalt in China und malt chinesische Freunde.

Also, ich freue mich auf viele kreative Menschenketten und die Geschichten dahinter (falls ihr die erzählen wollt). Bis 20 Uhr im MoM!
Mark

P.S.: Wir empfehlen, dass ihr euch testet, bzw. euch testen lasst. Wir prüfen das zwar nicht, aber es trägt zur Sicherheit bei.

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Jungschwuppen Mittwochsclub, 22.12.: Erholung von oder vor dem Weihnachtstrubel

Hey Jungs 😀

Hand hoch – wer hat schon alle seine Weihnachtsgeschenke? Ah ha, vor meinen imaginären Augen sehe ich tatsächlich einige Hände hochgehen. Ganz ehrlich, ich gehöre zu den Leuten die ihre Geschenke immer auf den letzten Drücker kaufen.

Und dann wäre da ja auch noch das (lästige) Verpacken und tausend neue Fragen kommen auf einen zu. Lasse ich die Geschenke verpacken? Verpacke ich sie lieber selber? Muss das schön aussehen? Wie zur Hölle faltet man dieses verdammte Geschenkpapier? Warum hält der ganze Mist nicht zusammen?

Herlich! Ich liebe es Geschenke zu verpacken, das ist doch das Beste am Verschenken! Ich kann ja nicht nachvollziehen, dass manche Menschen dies nicht gerne tun.

Naja, auf jeden Fall können wir uns morgen ausgiebig über die gesamte Thematik unterhalten, uns Tricks und Kniffe verraten und einfach eine entspannte Runde miteinander genießen.

Wie jeden Mittwoch treffen wir uns morgen, um 18 Uhr im Mann-O-Meter.

Wir freuen uns auf euch

Tom und Robert

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Bildquelle: Pixabay von yvettefang0604

das coming out unter dem tannenbaum ist nicht immer zu empfehlen

beim betrachten der statistiken dieses blogs fällt ins auge, dass gehäuft der beitrag „liebe eltern, ich bin schwul!“ aufgerufen wird. da man nicht davon ausgehen kann, dass im winter mehr menschen ihr coming out haben als im sommer, muss man eher damit rechnen, dass das coming out unter dem weihnachtsbaum angedacht oder geplant wird. nach dem motto: „ich habe da noch ein geschenk (wahlweise: eine überraschung) für euch: ich bin übrigens schwul.“.

familienfeste sind natürlich eine gute gelegenheit, sich über veränderungen oder aufgeschobenes auszutauschen. und eine überraschung mag das coming out unter dem tannenbaum allemal in den meisten familien sein. nur ob es als geschenk an alle verstanden wird, das ist schwer im vorfeld zu klären. ja, das fest der liebe verstärkt manche emotionalen und melancholischen stimmungen. ja, darum könnte auch die bereitschaft bei etlichen zunehmen, sich jetzt endlich zu outen. aber dies will gut überlegt sein.

ich möchte hier niemandem angst machen oder die entscheidung, sich an weihnachten zu outen, ausreden. zwei dinge möchte ich jedoch zu bedenken geben.

  1. weihnachten herrscht in vielen familien der ausnahmezustand. viele sind im vorfeld gestresst, kommen seit längerer endlich einmal ein wenig zur ruhe. wenn die ruhe eintritt geht dies nicht selten mit eher negativen gefühlen einher, da sich das bemerkbar macht, was man die ganze zeit beiseite geschoben hat. zu so einem zeitpunkt dann noch das neue lebenskonzept und die sexuelle orientierung des nächsten verwandten verarbeiten, das kann überfordern und zu unangemessenen reaktionen führen.
  2. derjenige, der sich outet, ist oft auch nicht vollkommen frei von weihnachtlichen erwartungen. die emotionale stimmung zu diesem fest, lässt die erwartungen aneinander anwachsen. menschen erhoffen sich, dass an weihnachten alles ein wenig harmonischer zu geht. untersuchungen widersprechen dem, es nimmt eher der erwartungsdruck zu, wie sich schon beim thema weihnachtsgeschenke zeigt. entspanntere, emotional nicht so aufgeladene momente, eignen sich vielleicht besser, um ein für einen selber sehr wichtiges gespräch mit der familie zu führen. sie erhöhen die chance auf eine gelassenere reaktion.

wer aber seine familie so weit einschätzen kann, dass sie gerade an weihnachten zusammenrückt und raum für schwierigere gespräche gibt, und wer einfach nicht mehr abwarten möchte, sich den anderen zu erklären, für den kann weihnachten auch genau der richtige zeitpunkt sein, sich zu outen.

nur ihr könnt am besten bestimmen, wann ihr euren eltern sagt, dass ihr schwul seid. die obigen zeilen sollen einfach nur eine kleine entscheidungshilfe sein, wenn ihr diesen blog mit der frage zum coming out kurz vor weihnachten aufruft.

ich wünsche euch einfach ein schönes fest,

christof